SC Marklohe unterliegt im Spitzenspiel
Großartiger Tischtennissport, toller Rahmen, Chancen nicht genutzt – kurz beschrieben, die 2:8-Klatsche des SC Marklohe in der Oberliga im Spitzenspielt gegen den SV Arminia Hannover. Auch wenn es im ersten Moment weh tat, schaute Lars Brinkhaus gleich wieder nach vorne: „Kämpferisch haben wir uns nichts vorzuwerfen, Mund abwischen und weitermachen. Und wenn die Arminen morgen früh aufstehen, werden sie registrieren müssen, dass wir immer noch Spitzenreiter sind!“
Gegen die spielerisch überragenden Gäste hätten, wie im Vorfeld bereits vermutet, die sich bietenden Chancen für einen oder gar einen doppelten Punktgewinn konsequent genutzt werden müssten – guter Plan, funktionierte aber leider nicht. In den Eingangsdoppeln bekamen Brinkhaus und der erfahrene Florian Buch beim Stand von 8:2 nach guter taktischer Spielführung urplötzlich den berüchtigten Eisenarm. Weder eine Auszeit noch das rhythmische Klatschen der rund 150 Zuschauer, die von Beginn an ihr Team bestens unterstützten, half den Routiniers nicht, es folgte ein 13:15 und ein 10:12. Eunbin Ahn und Andre Kamischke ging es ähnlich. Ein 10:8 im vierten Satz reichte nicht, um in den Entscheidungssatz zu gelangen.
Die Vorentscheidung zugunsten der Hannoveraner folgte gleich in den ersten beiden Einzeln. Brinkhaus musste dem unfassbaren agilen Abdulazizs Anorboev trotz gewohnt gutem „Auge“ und langen Ballwechseln wiederum nach vier Sätzen gratulieren. Für einen echten Stimmungskiller sorgte Buch respektive sein Gegenpart Umut Bassan. Nach langen Topspinduellen reichte dem Wunstorfer in Reihen des SC Marklohe aus unerklärlichen Gründen ein 8:4 im fünften Satz nicht, nach sieben Punktverlusten in Folge stand ein 0:4 im Gesamtmatch auf der Anzeigetafel, die Stimmung war im Keller.
Gut, dass Eunbin Ahn sein derzeit wohl bestes Tischtennis abrufen konnte. Bereits im Eingangsdoppel deutete der 15jährige seine gute Tagesform an und konnte diese mit einem 3:0, im Übrigen sollte dies das einzige Dreisatzspiel des Abends bleiben, gegen Cezar Cozmolici eindrucksvoll bestätigen. Auch Kamischke legte los wie die Feuerwehr, holte gegen Batuhan Gurses locker die ersten beiden Einheiten (11:5, 11:8). Aber auch Publikumsliebling „Kami“ konnte den berühmten Sack nicht zumachen, verlor völlig den Faden.
Brinkhaus und Bassan zeigten zu Beginn des zweiten Einzeldurchgangs erneut feines Händchen. Insbesondere die parallel aus der Rückhand geschlagenen parallelen Passagierbälle gegen den pfeilschnellen Türken überzeugten, waren letztendlich der Schlüssel zum zweiten und leider auch letzten Zähler für sein Team. Denn auch Buch konnte sich dem „Tornado“ Anorboev nicht erwehren. Auch das 12:10 im dritten Satz nutzte wenig. Trotz des folgenden knappen 9:11 bestand gefühlt an diesem Tag realistisch gesehen keine wirkliche Siegchance.
Das Match war beim Stand von 2:6 somit entschieden. Es folgte zwei weitere Spielverluste. Dass Kamischke nach gut vier Stunden Gesamtspielzeit hierbei „in fünf“ unter Missachtung eines eigenen Matchballes unterlag, passte zu diesem gebrauchten Tag. Die Hinserie werden die Markloher am 03. Dezember ab 14.00 Uhr beim Rangletzten ATSV Habenhausen, einem Bremer Ortsteil, bestreiten.
Frank Nauenburg, TT-Sparte SC Marklohe